Am 2. Dezember hat DeMensTrainer Sybille Wetzel an der Fachtagung Demenz und Migration der DAlzG e.V. in Berlin teilgenommen. Ihr Bericht.
Die pflegenden Angehörigen, die den Mut hatten über ihre persönlichen Erfahrungen zu sprechen, Vortragende aus Medizin, Forschung und Pflege haben den Besuchern (das erfreulicherweise aus vielen jungen Leuten bestand) wiederum verdeutlicht, wie groß der Aufklärungsbedarf in der Gesellschaft über die Krankheit Demenz ist. Dies gilt für alle Bevölkerungsgruppen, mit und ohne Migrationshintergrund.
Es bedarf einer personifizierten Begleitung des Menschen mit Demenz und seiner Angehörigen wegen der vielfältigen Diversitätsmerkmale. Es ist essentiell auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen eingehen zu können und dabei immer die Biographie des Einzelnen zu berücksichtigen und dabei zu beachten, dass viele nicht in spezifische Beratungs- und Versorgungsschubladen passen.
Angst, Scham, Ratlosigkeit und Schuldgefühle plagen oft die Angehörigen und Unwissenheit über die Krankheit Demenz machen die Umstände komplex.
Alle Beteiligten stehen vor einer großen Herausforderung, den Mensch mit Demenz und seine (pflegenden) Angehörigen weiterhin einen normalen Alltag, in Kontakt mit der Außenwelt, zu ermöglichen. Leider landen sowohl der Demenzkranke als auch die Angehörigen oft in der Isolierung.
Auch auf dieser Fachtagung kam ich wieder ins Gespräch mit anderen Besuchern und auch hier kam es, als ich vom demenzfreundlichen Bestatter erzählte, zur Reaktion: „Aber der Demenzkranke ist doch dann schon tot. Wozu brauchen wir dann einen demenzfreundlichen Bestatter?“
Demenz ist unheilbar und führt zum Tod. Das ist größtenteils bekannt. Dass demenzerkrankte Menschen immer öfter länger als ihr Partner, pflegender Angehörige oder Kind leben, dessen sind sich wenige bewusst.
Auch in diesem Bereich bedarf es noch Aufklärung, wie mit solch einer Situation umzugehen.
Bestatter können einen großen Beitrag bei einem Sterbefall, bei dem ein Mensch mit Demenz zum Hinterbliebenen wird, leisten.
Durch Wissen über die Krankheit und eine professionelle Vorgehensweise ist es unsere Aufgabe, den Menschen mit Demenz und seine Angehörige adäquat zu begleiten.
Es ist wichtig, dass wir Hilfestellungen geben und es somit, dem Menschen mit Demenz ermöglichen Abschied zu nehmen und ihn und seine Angehörigen auch in dieser Lebenssituation mit Einfachheit und Schritt für Schritt aus der Isolierung holen.